Jahreskonzert Feuerwehr- und Stadtkapelle Adelsheim
Klangwelten von Mensch und Maschine - Die Stadtkapelle Adelsheim lädt am 07. Dezember zum Jahreskonzert mit musikalischer Vielfalt und einer spannenden Premiere
Die Feuerwehr- und Stadtkapelle Adelsheim steht in den Startlöchern für ihr großes Jahreskonzert am 7. Dezember in der Eckenberghalle. Unter dem Motto „Mensch & Maschine“ erwartet das Publikum eine musikalische Reise voller Abenteuerlust, technischer Innovationen und emotionaler Geschichten. Ein besonderes Highlight des Abends ist das Wertungsspiel vor Ort, bei dem eine unabhängige Jury das Orchester live bewertet – eine Premiere, die die sowohl für die Musikerinnen und Musiker als auch für das Publikum ein außergewöhnliches Erlebnis darstellt. Wir haben vorab mit Dirigent Steffen Siegert und der ersten Vorsitzenden Katharina Eibner über die Höhepunkte und Besonderheiten dieses Konzerts gesprochen. „Das Programm ist so spannend und vielseitig wie das Thema selbst“, erklärt Steffen Siegert und gibt einen Vorgeschmack auf die musikalische Reise, die das Publikum erwartet. Da ist zum einen „In 80 Tagen um die Welt“ von Otto M. Schwarz, ein lebendiges und farbenreiches Werk, das den gleichnamigen Abenteuerroman von Jules Verne musikalisch aufgreift. „Dieses Stück ist wie eine klangliche Erzählung, die die Zuhörer auf eine mitreißende Weltreise mitnimmt“, schwärmt Siegert.
Mit fantasievollen Melodien und wechselnden Stimmungen schildert die Komposition die Abenteuer von Phileas Fogg und seinen Begleitern. Doch die Reise bleibt nicht nur leicht und beschwingt. Mit „Kraftwerk“ von Jacob de Haan taucht das Konzert in tiefere, nachdenkliche Töne ein. „Dieses Werk ist eine musikalische Reflexion über die Kraft, die sowohl aufbauen als auch zerstören kann“, erklärt Siegert. Die Komposition ist inspiriert von der Geschichte der bayerischen Stadt Grafenrheinfeld und ihrer Verbindung zu Kernenergie – einer Kraft, die Fortschritt und Wiederaufbau, aber auch Zerstörung und Verlust symbolisieren kann. Diese Gegensätze spiegelt das Stück eindrucksvoll in der Musik wider. Als letztes größeres Werk präsentiert die Stadtkapelle die Filmmusik zu „Das Boot“ in der Bearbeitung von Walter Ratzek. „Inzwischen gilt dieser deutsche Film, der auf einem Buch von Lothar-Günther Buchheim basiert, als absoluter Klassiker“, beschreibt Siegert das Werk. Die Blasorchester-Version fängt die Spannung des Films ein, beginnend mit der Annäherung und dem Auftauchen der U-96, begleitet von Maschinengeräuschen und Echolotklängen eines Synthesizers.
Anders als im Film endet die Bearbeitung jedoch mit einem optimistischen Happy End, das das Publikum mit einem positiven Ausblick in die Nacht entlässt. Man merkt sofort, wie konsequent sich das Thema „Mensch & Maschine“ durch den Abend zieht und jede Komposition prägt. „Jedes Stück beleuchtet einen anderen Aspekt – sei es die Abenteuerlust und der Entdeckergeist, die technischen Innovationen oder die unermüdliche Bewegung der Maschinenwelt“, erklärt Katharina Eibner. Die musikalische Reise führt dabei nicht nur durch spannende Erzählungen, sondern auch durch internationale Klangwelten. Für einen zusätzlichen Höhepunkt sorgt ein technisches Soloinstrument, das für einen außergewöhnlichen Moment sorgen wird. „Doch mehr wird an dieser Stelle noch nicht verraten“, fügt Eibner hinzu. Ein zentraler Bestandteil des Abends ist das Wertungsspiel vor Ort des Bundes Deutscher Blasmusikverbände (BDB), das in dieser Form eine Premiere für Adelsheim darstellt. „Normalerweise reisen die Vereine zu einem Wettbewerb – diesmal kommt die Jury zu uns ins Konzert“, erklärt Steffen Siegert. Dieses Format, das als Ergänzung zu den herkömmlichen Wertungsspiel-Angeboten des BDB dient, bringt nicht nur einen Heimvorteil, sondern auch eine besondere Herausforderung für die Stadtkapelle. Die unabhängigen Juroren Matthias Wolf und Kilian Böttger bewerten die Darbietungen live und vergeben ein Prädikat basierend auf den Kriterien der Wertungsspielordnung. „Zusätzlich erhalten wir in einem späteren Beratungsgespräch wertvolles Feedback, das uns hilft, uns weiterzuentwickeln“, ergänzt Siegert.
Für den Wettbewerb hat die Kapelle zwei thematisch passende Werke ausgewählt: „Panta Rhei“ von Markus Götz, was „alles fließt“ bedeutet, beschreibt mit fliesenden Klängen den ständigen Wandel der Zeit, während „The Story of Hilti“ von Kees Vlak, die Innovationskraft des gleichnamigen Unternehmens aus Liechtenstein würdigt. Beide Stücke greifen das Konzertmotto „Mensch & Maschine“ auf und zeigen, wie vielseitig und ausdrucksstark Blasmusik sein kann. Für die Musikerinnen und Musiker ist das Wertungsspiel eine besondere Gelegenheit, sich nicht nur vor der Jury, sondern auch vor dem heimischen Publikum zu präsentieren. „Es ist eine großartige Chance, vor Experten zu spielen und deren Feedback zu bekommen“, erklärt die erste Vorsitzende Katharina Eibner. „Wir hoffen natürlich, dass wir sowohl die Jury als auch unser Publikum begeistern können.“ Mit großer Vorfreude und einem Hauch von Anspannung blickt die Kapelle diesem besonderen Moment entgegen. Das Wertungsspiel ist nicht nur ein Höhepunkt für die Musiker, sondern auch ein Highlight für das Publikum.
Es bietet einen spannenden Einblick in die Welt der Blasmusik und zeigt, wie wichtig solche Veranstaltungen für die Weiterentwicklung eines Orchesters sind. Auch die Jugendkapelle trägt mit ihrem Auftritt zu diesem besonderen Abend bei und zeigt, wie wichtig die Nachwuchsförderung für die Feuerwehr- und Stadtkapelle ist. „Unsere Jugendkapelle hat sich intensiv auf das Konzert vorbereitet und freut sich darauf, ihr Können unter Beweis zu stellen“, berichtet Eibner stolz. Für die Feuerwehr- und Stadtkapelle ist es ein Herzensanliegen, junge Musikerinnen und Musiker zu fördern und ihnen die Bühne zu bieten, auf der sie ihre Leistung präsentieren können. „Unser Ziel ist es, das Publikum nicht nur zu unterhalten, sondern mit unserer Musik zu berühren und mitzureißen“, betont Eibner. „Ob klassische Filmmusik, gefühlvolle Kompositionen oder technische Experimente – wir möchten einen Abend gestalten, der für jeden etwas bereithält“, ergänzt Siegert. Das Konzert findet am 7. Dezember in der Eckenberghalle statt und beginnt um 19:30 Uhr, der Einlass startet um 19:00 Uhr. Damit auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommt, kümmert sich der TC Schwarz-Weiß Adelsheim um die Bewirtung.
Text: Kevin Retlich